I did it! Ich hab es geschafft und mir einen kleinen Lebenstraum erfüllt! In diesem Beitrag erzähle ich euch wie ich mich bei meinem ersten Triathlon geschlagen habe, wieso der Eisenwurzen Triathlon der beste zum Reinschnuppern ist – und wieso ich gleich beim ersten Mal disqualifiziert worden wäre.
Mein Weg zum Triathlon
Ich weiß gar nicht mehr, seit wann „einen Triathlon schaffen“ auf meiner Life Bucket List steht – ich weiß nur, dass ich schon eine halbe Ewigkeit davon rede, einmal im Leben einen Triathlon zu machen. Als Kind habe ich öfters bei Wettkämpfen zugesehen und war schon immer fasziniert von der Kombination aus den drei Sportarten, mit denen ich ehrlich gesagt eigentlich nicht wirklich viel anfangen konnte.
Ich hasse schwimmen! Schon öfter habe ich euch davon erzählt, dass ich ein richtig schlechter Schwimmer bin und mich eigentlich nur über Wasser halten kann.
Auch Radfahren mochte ich bis letzten Sommer überhaupt nicht. Das hat sich durch mein Rennrad namens Rudolfine aber komplett geändert – jeden Tag, an dem es schön ist, fahre ich damit zur Arbeit und retour, was ich absolut liebe. Trotzdem habe ich noch nie eine längere Ausfahrt mit ihr gewagt – das Längste waren bis jetzt 28 Kilometer, die allerdings so nicht geplant waren.
Nur laufen ging früher einigermaßen – mit der richtigen Playlist war es nicht ganz so schlimm, so richtig „meins“ war es aber dennoch nie. Seit meinem Leistenbruch und dem Problem mit meinem Hüftbeuger kann ich leider nicht mehr richtig schmerzfrei längere Strecken laufen.
Tja – und obwohl ich schwimmen, Rad fahren und laufen eigentlich nicht mag, wollte ich es trotzdem einfach mal wagen und mal wieder etwas Neues ausprobieren – und bin im wahrsten Sinne des Wortes einfach ins kalte Wasser gesprungen.
Der Eisenwurzen Triathlon Hobbybewerb
Schon jahrelang habe ich davon geredet, mir einen ganz kurzen Triathlon zu suchen und für diesen zu trainieren. Die liebe Carmen wusste von meinem kleinen Lebenstraum und hat mir vom Eisenwurzen Triathlon erzählt, den es in ihrer Heimatgemeinde gibt – und dass es 2017 eine neue ganz kurze Strecke geben wird, damit richtige Newbies auch mal in einen Triathlon reinschnuppern können.
200m schwimmen, 11km Radfahren und 3km laufen – das klingt doch absolut machbar! Ganz klar, dass ich mich gleich im Dezember komplett übermotiviert angemeldet habe. Die Motivation zum Trainieren hat sich allerdings nie so richtig blicken lassen – ich hab zwar ein paar Mal das Schwimmtraining im John Harris genutzt und hab mich ein paar (ganz seltene) Male aufs Laufband geschmissen – ein richtiges Training war aber nie dabei. Ich hatte zwar immer wieder ein schlechtes Gewissen – aber mir haben in den letzten Monaten Funsport-Arten einfach trotzdem viel mehr Spaß gemacht. Und so kams, dass ich ganz ohne Training an den Start gehen musste. Wenigstens hat Rudolfine durch ihre Vorbesitzerin schon langjährige Wettkampferfahrung – da konnte ja quasi nix mehr schiefgehen!
It’s Racetime!
Am Abend vor dem Wettkampf war ich richtig nervös und habe mich gefühlt wie vor einer schweren Prüfung, für die man zu wenig gelernt hat. Tja – selbst schuld und half ja nichts. Ich habe meine sieben Sachen eingepackt und mich gemeinsam mit meinem Papa (übrigens dem besten Coach überhaupt!) auf nach Garsten gemacht.
Beim Startnummern-Abholen kam ich mir kurz fehl am Platz vor: Gefühlt jeder lief in seinem Vereinsdress herum (ich hatte noch nicht einmal Sportklamotten an), war super organisiert und absolut selbstsicher. Daneben ich: Verunsichert und irgendwie ein bisschen verloren.
Aber: Es war alles super beschrieben und alle Helfer vor Ort nett und hilfsbereit, da verflog das Gefühl zum Glück schnell wieder.
Ich checkte mein Rad in der Wechselzone ein, legte mir schon alle Utensilien bereit, die ich nach dem Schwimmen brauchen würde und zog mir meinen Badeanzug an. Nach der gemeinsamen Wettkampfbesprechung wärmte ich mich ganz kurz auf – dann ging es auch schon los.
Schwimmen
Beim Eisenwurzen Triathlon wird übrigens zu acht in Bahnen im Freibad Garsten geschwommen – was ich persönlich absolut spitze finde. Vom Kopf her ist das Schwimmen so viel einfacher zu überwältigen, wenn man weiß, dass man die Strecke „aufteilen“ kann und nur von Länge zu Länge denken muss.
Ich zog mir also meine Schwimmkappe über, setzte meine Schwimmbrille auf und stellte mich zu meinen Mitstreiterinnen, da realisierte ich: Jetzt ist es soweit – es gibt kein Zurück mehr, ich zieh das jetzt durch und mach das Beste daraus!
Zeit zum Nervös-Sein gab es da zum Glück nicht mehr: Damit es nicht zu Schlägereien im Wasser kommt (von denen ich von anderen Triathlons schon gehört habe), haben wir uns pro Bahn abgesprochen, wer wie schnell schwimmen will und uns so eingereiht. Eigentlich wollte ich als Letzte schwimmen (eben wie ich ein absolutes Schwimm-Antitalent bin), bin aber dann doch als vorletzte losgeschwommen. Obwohl ich vor der Schwimmstrecke die meiste Angst hatte, bin ich richtig gut mitgekommen. Ich war glaub ich die einzige, die nicht gekrault sondern Brust geschwommen ist – und trotzdem bin ich den anderen relativ gut hinterher gekommen. Und wisst ihr was? Das Schwimmen hat sogar richtig viel Spaß gemacht! Mit einem fetten Grinser im Gesicht bin ich aus dem Wasser gestiegen und zur Wechselzone gelaufen.
Der Fail in der Wechselzone oder: Bitte die Bekleidungsvorschriften beachten!
Was wäre ein Triathlon-Debüt ohne typische Katii-Aktion? Oder anders ausgedrückt: Warum ich mal wieder für den Fail des Tages gesorgt habe! Während fast alle anderen nur Schwimmkappe und Schwimmbrille gegen Rad, Helm und Schuhe getauscht haben, da sie schon im Wettkampfanzug unterwegs waren, habe ich mir „seelenruhig“ meinen Badeanzug aus- und mein normales Sportgewand angezogen (wodurch ich übrigens uuunglaublich viel Zeit liegen gelassen habe). Da ich ja alles andere als „gschamig“ bin, hatte ich kein Problem damit, mich kurz nackig zu machen – die Wettkampfregeln allerdings schon. Brav habe ich meinen Helm aufgesetzt, mir meine Rudolfine geschnappt und bin zu der Linie gelaufen, an der man erst aufs Rad aufsteigen darf.
Rad fahren
Nach den ersten paar Metern am Rad habe ich schon gehört, dass mir ein Motorrad nachfährt. Kurz danach die Ernüchterung: Das waren Kampfrichter, die mich darüber aufklärten, dass „Sich in der Wechselzone nackig machen“ verboten sei und somit zur sofortigen Disqualifikation führe. Da ich in der Hobbyklasse gestartet bin, haben sie ausnahmsweise noch zwei Augen zugedrückt und ich durfte weiterfahren (danke nochmals dafür!). Obwohl ich wirklich alle Regeln genau durchgelesen und befolgt habe, sind die Bekleidungsvorschriften komplett an mir vorbeigegangen. Fürs nächste Mal weiß ichs jetzt definitiv besser! Übrigens wäre auch ein bauchfreies Fahren verboten – das hat mir später eine Mitstreiterin erklärt!
Jedenfalls gings dann endlich für mich auf die Radstrecke – leider komplett alleine, weil mir durch mein Herumbrodeln in der Wechselzone alle davongefahren waren. Aber die Strecke war richtig gut ausgeschildert bzw. von Ordnern und der Polizei abgesperrt. Was mir nicht ganz bewusst war: Wie sich 300 Höhenmeter anfühlen. Die Steigung bei Kilometer 5 war dann doch ein bisschen anstrengend. Dafür wurde man gleich danach mit dem wunderschönen Ausblick beim Kraftwerk Rosenau belohnt. Ich bin einfach mein ganz normales Tempo gefahren – nicht schneller aber auch nicht langsamer als sonst!
Laufen
Nach einem kurzen (!) Aufenthalt in der Wechselzone, bei dem ich eigentlich nur Rad, Helm und Sonnenbrille weggegeben habe, gings auch schon ans Laufen. Auf den ersten 500 Metern habe ich richtig lachen müssen, weil sich das Laufen so schräg angefühlt hat – so als wär es mein erstes Mal überhaupt. Aber ich hab dann an die Worte meines früheren Leichtathletik-Trainers gedacht „Schöne Schritte machen, Katii!“ und hab mich einfach darauf konzentriert, möglichst schön und normal zu laufen, was mir dann einigermaßen wieder gelungen ist. Und dann kam sie: die böse böse böse Steigung auf das Buchholzer Plateau. Ungefähr 150 Meter musste ich gehen, weil das dort so arg steil war. Natürlich mussten die Höhenmeter auf der anderen Seite wieder andersrum absolviert werden – richtig easy war die Laufstrecke also wirklich nicht. Obwohl ich schon richtig fertig war und meine Beine schmerzten, habe ich es natürlich durchgezogen – und kurz vorm Zieleinlauf nochmal alles gegeben. Im Ziel gabs dann noch eine feine Massage als Belohnung.
(c) Carmen Hafner
Nach dem Triathlon ist vor dem Triathlon
Ob ich es nochmal wagen werde? Definitiv! Ich hatte so viel Spaß – und habe richtig viel dazu gelernt! Katii goes Triathlon – again! Dann aber definitiv mit ein bisschen Training davor – und mit anderer Bekleidung 😉 Meinen Trainingsfortschritt seht ihr dann (hoffentlich) auf Instagram – #katiimachtsport!
Übrigens an dieser Stelle danke an die wirklich tolle Organisation – und ein ganz großes DANKE an meinen Papa!
4 Comments
Hört sich ja nach einem sehr tollen Erlebnis an 🙂
LG Danie
Das wars auf jeden Fall 🙂
Bravo Katiiiii, super gemacht! 🙂 lg, tau
Gratuliere zum ersten Triathlon 🙂
Bin aus Garsten – und kenne somit den Berg mit der fetten Steigung 😀 Ich musste dort auch schon paar Mal vom Laufen ins Gehen wechseln, hihi.