Ich bin ein kleines Ravemädchen – schon in der Früh höre ich am Weg zur Arbeit elektronische Musik in der Straßenbahn. Die kann bei mir nicht hektisch und aggressiv genug sein, das macht mich richtig munter. Und absolut glücklich. Klar, dass da das Electric Love Festival schon ewig auf meiner Life Bucket List steht – heuer habe ich es endlich live hingeschafft. Was ich erlebt – und welche 15 Dinge ich dort gelernt – habe, lest ihr heute in meiner Recap.
Nach dem Frequency 2007, das mein erstes (und bisher einziges) Festival war, ist mir generell die Lust auf Festivals ziemlich vergangen – unser Zelt ist komplett im Schlamm versunken und trotz richtig toller Bands war die Stimmung dank Dauerregen ein bisschen im Keller. In den letzten Jahren habe ich trotzdem viele Festivals über Streams & Co. verfolgt – vor allem über Ausschnitte vom ELF hab ich mich immer wieder gefreut. Dank der lieben Sonja haben wir einen Drei-Tages-Pass bekommen, den wir leider nicht vollkommen ausnutzen konnten – aber dazu später mehr.
1. Rechtzeitig Tickets sichern
Eigentlich wollte ich letztes Jahr schon hinfahren, hab das aber erst total kurzfristig entschieden – und dann keine Tickets mehr bekommen. Deshalb rechtzeitig um Karten umschauen, ansonsten bleibt nur der Livestream (und der ist leider nicht annähernd so geil wie die Stimmung direkt vor Ort!).
2. Der Salzburg Ring ist riesengroß
Ich hab wirklich unterschätzt, wie unglaublich groß das Gelände dort ist – und vor allem wie lange man für Wege von A nach B braucht. Mit dem Taxi kommt man leider nicht wirklich zum Eingang – vom Taxi-Aussteigen bis zur Bühne waren es ungefähr 2 Kilometer, bei denen man immer wieder durch verschiedene Kontrollen musste. Unbedingt genügend Zeit bei der Anreise einplanen!
3. Es gibt die abartigsten Bühnen
Mir ist am Anfang gleich mal wirklich die Kinnlade runtergeklappt – vor allem die Mainstage war einfach riesenriesenriesengroß, unglaublich hell – und natürlich mit unheimlich guter Akustik versehen. Aber auch die Q-Dance-Stage war der Hammer – der Affenschädel wird für mich immer die ELF16-Erinnerung schlechthin bleiben.
4. Das richtige Outfit + der gute alte Turnbeutel
Gut, dieser Punkt ist vermutlich sowieso klar – auf Festivals sollte man immer auf gemütliche Outfits setzen, die auch schmutzig werden dürfen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel Müll zum Schluss des Abends am Boden lag, da war ich wirklich richtig froh um meine Nike Air Max Thea, die ich zuhause einfach in die Waschmaschine geschmissen habe. Der beste Tipp kam von meinem besten Freund: Handtasche zuhause lassen und stattdessen einen hippen Turnbeutel verwenden. Damit lässt sichs viel besser springen & tanzen!
5. Wasser trinken
Der wirklich beste Tipp des Tages! Bevor wir aufs Festival-Gelände gegangen sind, hat jeder von uns noch ganz viel Wasser getrunken – das war so wichtig! Wir hatten ja ziemliches Glück mit dem Wetter – aber die Hitze hätte ich persönlich ein bisschen unterschätzt. Außerdem: Wer viel tanzt, muss auch auf seinen Flüssigkeitshaushalt aufpassen! Übrigens habe ich am Festival nur ein einziges alkoholisches Getränk getrunken – aber der Cider war mir viel zu picksüß, Wasser war so viel besser!
6. Ich stehe scheinbar auf kompletten Mainstream
Ehrlich gesagt hab ich immer gedacht, dass ich ein bisschen anders bin als andere – ich meine, wer hört schon um 7:30 Uhr morgens Musik, die andere nicht mal beim Fortgehen hören wollen? Am ELF selber bin ich aber draufgekommen, dass ich überhaupt nicht gegen den Strom schwimme – sondern alle „meine“ DJs auf der Mainstage auflegten. Für „Ich will unbedingt Don Diablo sehen“ hab ich mir nur ein „Mei Katii – Du bist so Mainstream!“ anhören. Mir ist das wurscht – ich weiß einfach, was mir gefällt… und was nicht.
7. Das ELF ist unglaublich anstrengend
Mir wars wirklich nicht bewusst, wie körperlich anstrengend so ein Festival ist – aber eigentlich ganz klar, immerhin hüpft und springt man die ganze Zeit herum. Leider war (bin) ich momentan nicht wirklich fit, da wars eine richtig sportliche Herausforderung (die ich natürlich gerne angenommen habe).
8. Bargeldloses Zahlen ist doof
Seitdem es die Registrierkassenpflicht in Österreich gibt, ist es gerade auf Großveranstaltungen teilweise richtig schwierig geworden mit dem Bezahlen. Ewig anstellen damit man seine Karte bekommt, auf die man einen gewissen Geldbetrag buchen kann – wieder anstellen wenn man sein Guthaben aufgebraucht hat und das in meinen Augen Blödeste: Es gibt quasi kein Trinkgeld. Da ich nur große Scheine mithatte, wollte ich das Trinkgeld über die Karte abbuchen lassen – was aber nicht ging. Echt mühsam!
9. Es gibt sie: Saubere Toiletten
Was sich im Vergleich zu 2007 absolut geändert hat: WCs sind überhaupt nicht mehr so grausig wie damals. Ich kann mich noch so gut an die absolut furchtbaren Dixie-Klos erinnern bzw. an die langen Schlangen vor den Toilettenwägen. Mittlerweile gibts die aber auch in wirklich sauber!
10. Was zur Hölle ist Q-Dance?
Überall hab ich nur Q-Dance gehört: Q-Dance hier, Q-Dance da, die Leute um mich herum zeigten alle ein Q mit ihren Fingern. Ich hab mir zwar gedacht, dass das irgendwie für Hardstyle steht, hab aber absolut keinen Zusammenhang zu „Q“ herstellen können. Im Endeffekt ist Q-Dance einfach DAS Hardstyle-Label schlechthin und vertritt fast alle (?) Künstler im Bereich Hardcore Techno, Hard Trance – und eben Hardstyle.
11. Hardstyle überlebt man nur durch Springen
Ich hab wirklich absolut nicht gewusst wie ich mich bei Hardstyle bewegen soll – eine absolute Premiere, normal finde ich immer irgendeinen Weg. Alle sind so arg abgegangen und herumgesprungen – wär ich nicht einfach mitgesprungen, wären mir alle auf den Knöchel gehüpft. Am nächsten Tag gabs für dieses Workout den Muskelkater meines Lebens!
12. Ich mag keinen Hardstyle
Hui – harte Worte. Aber ja – ich mag keinen Hardstyle. Ich hab immer gedacht, dass ich mit jeder elektronischen Musik auch nur irgendwas anfangen kann, mit Hardstyle bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Aber es war wirklich ein interessanter Ausflug in eine andere Welt. Und der Auftritt von Brennan Heart (Schaffi – wer?) war zugegeben wirklich nicht so schlecht!
Edit 2017: Mittlerweile muss ich meine Aussage vom Juli 2016 revidieren – Katii ist zum kleinen Hardstyler geworden, wie auch immer das gegangen ist…
13. Armin van Buuren ist live ein Wahnsinn
Von Armin van Buuren hab ich zwar einige Tracks auf meinem iPhone, so richtig begeistern konnte ich mich aber nie für ihn. Seit dem Electric Love Festival hat sich das absolut geändert – live war der so so so so grandios, ein absoluter Wahnsinn! Hier gibts übrigens sein komplettes DJ-Set zum Nachschauen:
14. Lass dich nicht vom Taxler abzocken
Wenn man zurück nach Salzburg Stadt möchte, sollte man lieber gleich mit dem Taxler übers Geld reden. Achtung: Die verlangen gerne das Doppelte – immerhin ist man aufs Taxi angewiesen, 0hne kommt man von dort nicht mehr weg. Wir hatten wirklich Glück, dass wir einen richtig lieben Taxler beim Hinfahren erwischt haben – der hat uns dann auch wieder abgeholt und den ganz normalen Preis verlangt.
15. Ich bin zu alt für diese Scheisse!
Leider ja! 2007 habe ich vier Tage (ja – ganze V I E R Tage!) am Festival ausgehalten – zelten inklusive. Mittlerweile hat schon dieser eine Tag seine Spuren hinterlassen – ich war danach komplett fertig, obwohl ich brav gegessen und unglaublich viel Wasser getrunken habe. Deshalb mussten wir am nächsten Tag w.o. geben – auch wenn „mein“ Don Diablo gespielt hätte. Aber: Ich komme gerne nächstes Jahr wieder. Denn es war absolut ober-AFFEN-geil!
10 Comments
Ah das liest sich echt schön! Ich war bis heute noch auf Parookaville und bin von den zwei Tagen so durchgeschüttelt haha
Tatsächlich habe ich auch mit den Augen gerollt, als ein Kumpel meinte, dass er Don Diablo hören mag 😀 Ich stehe nämlich eher auf Trap, Dubstep und Drum’n’Bass, was mittlerweile aber auch alles immer mehr Mainstream wird. Ein paar Freunde von mir waren auch auf dem ELF (besonders auf der Q-Dance Stage haha) und fanden es klasse, vllt wäre das auch noch eine gute Option für nächstes Jahr, falls wir keine Karten für Parookaville kriegen sollten (diese waren nach 24 Stunden komplett ausverkauft und wir hatten wirklich riesen Glück!)
Liebe Grüße und ich hoffe du hast dich gut erholt! Letztes Jahr nach Parookaville habe ich zum Beispiel einfach 2kg abgenommen, obwohl ich mich bemüht habe genug zu essen. Aber im Verhältnis zum Tanzen ging es nicht auf 😀
Oh, ich will auch noch einen Artikel übers Balaton Sound schreiben, das einfach großartig war! Es hat zwar viele Parallelen zum ELF, aber ich glaube es war noch toller. Obwohl ich bisher nie am ELF war. Mutige Behauptung, gell? 😀 Fand aber vieles wesentlich angenehmer als auf österreichischen Festivals (bin nur Nova Rock und Frequency gewohnt, aber Zweiteres war ja auch mal am Salzburg Ring und selbst jetzt mit der Traisen kommt es nie an den Plattensee heran), irgendwie hat mir das Drumherum viel besser getaugt. Ich will nächstes Jahr auf jeden Fall unbedingt wieder hin und hab einige Freunde mit meinen Snaps und Fotos angesteckt 😀
Acts waren ja teils sehr ähnlich glaub ich..freut mich aber, dass er dir dort so gefallen hat, kommt beim Lesen auf jeden Fall rüber <3
Tolle Eindrücke hast du mitgenommen.
Du hast ein gutes Jahr erwischt, letztes Jahr waren die WCs die Hölle ..
Auf der Q Dance Stage war ich auch nur um mal kurz reinzuschnuppern und dann festzustellen das Hardstyle nicht meins ist und sich jedes Lied dort gleich „anhört“.
Aber trotzdem, komme seit 3 Jahren zum Salzburgring und mich wird das Festival auch nicht so schnell los. #elf17
Wunderbarer Beitrag – ich finde mich langsam für solche Festivals leider zu alt 🙁
Diese Bilder, diese Worte machen sowas von Lust auf Festivals! Hach, dafür liebe ich den Sommer 🙂
Extrem coole Eindrücke und schöne Fotos, Katii! Mein Bruder war auch dort und war ebenfalls superbegeistert! 😉
Isses echt so wild – weil du nach einem Tag schon so fertig warst?
lg, Kathi
http://www.ilvieebella.com
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